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Ruhr Economic Papers #1051

Rural Electrification, the Credibility Revolution, and the Limits of Evidence-Based Policy

Das Instrumentarium der so genannten Glaubwürdigkeitsrevolution dominiert die empirische Ökonomie mit ihrem Versprechen, durch die Identifizierung von Kausalzusammenhängen wissenschaftliche Erkenntnisse und letztlich die Politik zu verbessern. Durch die Untersuchung des Falles ländlicher Elektrifizierung im Globalen Süden zeigt dieses Positionspapier die Grenzen des evidenzbasierten Politikparadigmas auf. In der Literatur zur Elektrifizierung finden sich zahlreiche Studien, die das Instrumentarium der Glaubwürdigkeitsrevolution nutzen, doch gleichzeitig zeigen mehrere systematische Übersichten, dass die Evidenz zwischen sehr positiven und gedämpften Auswirkungen aufgeteilt ist. Diese Zweiteilung stellt eine Herausforderung für die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik dar, da die politischen Entscheidungsträger, die nicht über die Mittel verfügen, um die Beweise zu sichten, von den Ergebnissen angezogen werden können, die ihren (Behörden-)Interessen dienen. Die Interpretation wird außerdem durch ungelöste methodologische Debatten um die externe Validität sowie durch selektive Berichterstattung und Veröffentlichungsentscheidungen erschwert. Diese Merkmale, so argumentieren wir, sind keine Besonderheit der Elektrifizierungsliteratur, sondern dem Instrumentarium der Glaubwürdigkeitsrevolution inhärent. Wir schlagen einen bescheideneren Evaluierungsansatz vor, der von unangemessenen Verallgemeinerungen absieht und sich stattdessen auf die Verbesserung des zu evaluierenden spezifischen Programms konzentriert.

ISBN: 978-3-96973-220-5

JEL-Klassifikation: O13, D78

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