International Journal of Health Policy and Management

Dieser Kommentar befasst sich mit der Studie von Remers et al. (2023). Die Autoren analysierten die Auswirkungen des niederländischen DementiaNet-Programms auf Krankenhausaufenthalte und Gesundheitskosten für Menschen mit Demenz. Anhand detaillierter Daten zu Leistungsansprüchen von über 38.000 Versicherten kam die Studie zu dem Ergebnis, dass die Teilnahme an DementiaNet-Netzwerken mit weniger Krankenhausaufenthalten und Pflegetagen sowie geringeren Krankenhauskosten verbunden war. Darüber hinaus war die Teilnahme an DementiaNet mit erhöhten ambulanten Gesundheitsausgaben verbunden, während die Gesamtkosten für die Gesundheitsversorgung stabil blieben. Dieser Kommentar versucht, die Ergebnisse in den Kontext der gesundheitsökonomischen Theorie zu stellen. Er geht davon aus, dass DementiaNet Informationsasymmetrien, Transaktionskosten und Negativanreize in der Demenzversorgung verringern könnte. Durch seinen netzwerk- und primärversorgungsbasierten Ansatz verbessert DementiaNet plausibel die Koordinierung der Versorgung, was frühzeitigere Interventionen ermöglichen könnte. Dies könnte die Verlagerung der Kosten von der stationären zur ambulanten Versorgung erklären. Darüber hinaus befasst sich der Kommentar mit methodischen Überlegungen, Einschränkungen und Richtungen für zukünftige Forschungsarbeiten.