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Ruhr Economic Papers #599

2015

Ronald Bachmann, Hanna Frings

Monopsonistic Competition, Low-Wage Labour Markets, and Minimum Wages – An Empirical Analysis

Vor dem Hintergrund der Einführung des einheitlichen Mindestlohns im Januar 2015 untersuchen wir den Grad der Monopsonmacht deutscher Arbeitgeber. Im Gegensatz zu einer Situation des vollkommenen Wettbewerbs, führt ein bindender Mindestlohn in einem monopsonistischen Arbeitsmarkt nicht zwangsläufig zu Beschäftigungsverlusten. Wir verwenden einen semi-strukturellen Schätzansatz, der auf einem dynamischen Modell des monopsonistischen Wettbewerbs basiert. Die empirischen Analysen werden mit Hilfe von integrierten Betriebs- und Personendaten durchgeführt. Dies ermöglicht sowohl für individuelle als auch für betriebliche Heterogenität zu kontrollieren. Die Ergebnisse zeigen, dass deutliche Unterschiede im Grad des monopsonistischen Wettbewerbs zwischen verschiedenen Niedriglohnbranchen existieren: Während der Einzelhandel und das Hotel- und Gastgewerbe durch monopsonistische Arbeitsmärkte gekennzeichnet sind, ist dies in der Landwirtschaft, im Bergbau und bei privaten und unternehmensbezogenen Dienstleistungen nicht der Fall. Aus einer wirtschaftspolitischen Perspektive sind folglich voneinander abweichende Beschäftigungseffekte in Branchen mit einer ähnlichen Lohnstruktur zu erwarten.

ISBN: 978-3-86788-695-6

JEL-Klassifikation: J42, J31, J38

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