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Ruhr Economic Papers #863

2020

Thomas Mayrhofer, Hendrik Schmitz

Prudence and Prevention – Empirical Evidence

Theoretische Arbeiten zeigen, dass optimale Präventionsentscheidungen im Sinne des Selbstschutzes (d.h. primäre Prävention) nicht nur vom Grad der Risikoaversion (zweiter Ordnung) abhängen, sondern auch von Risikopräferenzen höherer Ordnung, wie zum Beispiel Vorsicht (prudence, Risikoaversion dritter Ordnung). Wir untersuchen empirisch, ob diese theoretischen Ergebnisse halten und ob vorsichtige (prudent) Personen weniger Prävention betreiben als nicht vorsichtige Personen. Wir verwenden dazu einen Datensatz, der Risikopräferenzen höherer Ordnung und tatsächliches Präventionsverhalten enthält. Im Ergebnis zeigt sich, dass vorsichtige Personen tatsächlich weniger in Vorsorge - gemessen über die jährliche Grippeimpfung - investieren. Dieses Ergebnis wird durch Personen der Risikogruppe getrieben, die also älter als 60 Jahre oder chronisch krank sind. Wir finden keinen eindeutigen empirischen Zusammenhang zwischen Risikopräferenzen und Prävention im Sinne der Selbstversicherung (d.h. Sekundärprävention). Weder Risikoaversion noch Vorsicht (prudence) steht im Zusammenhang mit Krebsvorsorgeuntersuchungen wie Mammographien, Pap-Abstrichen oder Röntgenaufnahmen der Lunge.

ISBN: 978-3-96973-000-3

JEL-Klassifikation: D12, D81, I12

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