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Ruhr Economic Papers #875

Neighbourhood-level Variation in the Risk of Private Credit Default - a Driver of Urban Residential Segregation?

Zahlungsschwierigkeiten gehören zu den besonders dramatischen Folgen fehlender Finanzkenntnisse und unvorteilhafter finanzieller Entscheidungen. Auf Basis von sozioökonomischen Daten für 1 km²-Raster und Mikrodaten über Immobilienangebote gehen wir mit Hilfe verschiedener Regressionsmodelle - mit und ohne Berücksichtigung räumlicher Autokorrelation – den Determinanten einer lokalen Häufung von Haushalten mit hohem Kreditausfallrisiko sowie den dadurch entstehenden Nachbarschaftseffekten nach. Vor allem zwei Befunde geben Grund zur Besorgnis. Erstens belegen Daten aus Nordrhein-Westfalen, dass hohe Kreditausfallraten auf der lokalen Ebene mit niedrigen Übergangsquoten von der Grundschule auf das Gymnasium korrelieren. Da die entsprechenden – zumeist innerstädtischen - Bezirke durch hohe Geburtenraten gekennzeichnet sind, ist davon auszugehen, dass sehr viele der dort aufwachsenden Kinder auch in Zukunft in ihren Bildungschancen benachteiligt sein dürften. Zweitens belegen hedonische Preisschätzungen, dass eine lokale Häufung von Kreditausfallrisiken mit negativen Preiseffekten auf dem Immobilienmarkt verbunden ist. Weil daher von einem Rückgang der innerstädtischen Segregation nicht auszugehen ist, liegt es nahe, unerwünschten Nachbarschaftseffekten auf unterschiedlichen Politikfeldern entgegenzuwirken, insbesondere im Bildungsbereich.

ISBN: 978-3-96973-013-3

JEL-Klassifikation: R23, R21, G51

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