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Ruhr Economic Papers #1010

2023

Ingo W. K. Kolodziej M.Sc., Norma B. Coe, Courtney H. Van Houtven

Intensive Informal Care and Impairments in Work Productivity and Activity

Informelle Pflege reduziert die Wahrscheinlichkeit zu arbeiten und die Stunden geleisteter Arbeit; wir wissen jedoch nicht, wie Pflege die Arbeitsproduktivität beeinflusst. Wir verknüpfen zwei neue, einzigartige nationale US-Datensätze, um die ersten kausalen Schätzungen der Auswirkungen von mindestens 80 Stunden geleisteter informeller Pflege im vergangenen Monat im Vergleich zu weniger intensiver Pflege auf die Arbeitsproduktivität zu liefern. Wir kontrollieren für Selektion der Pflegenden in Erwerbstätigkeit mit Hilfe eines Heckman-Modells und verwenden Instrumentenvariablen zur Schätzung des kausalen Effekts der Bereitstellung von Pflege im Umfang von mindestens 80 Stunden im vergangenen Monat auf die Arbeitsproduktivität unter Verwendung des Work Productivity and Activity Impairment (WPAI)-Instruments und der wöchentlichen Arbeitsstunden. In Instrumentenvariablenschätzung ist das Instrument der Witwenstatus des Pflegeempfängers. Sowohl für die OLS- als auch für die IV-Ergebnisse gilt, dass mindestens 80 Stunden Pflegetätigkeit im vergangenen Monat im Vergleich zu nicht-intensiver Pflege mit einem Anstieg des WPAI um 0,07-0,13 Punkte verbunden ist, was eine geringere Arbeitsproduktivität anzeigt. Dieses Ergebnis ist in erster Linie auf Präsentismus zurückzuführen, d.h. auf geringere Produktivität der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz, im Gegensatz zum Absentismus, gemessen an versäumten Arbeitstagen. Die OLS-Modelle sind präzise geschätzt (p <0,001), und die IV-Ergebnisse unterscheiden sich nicht signifikant von Null auf konventionellen Signifikanzniveaus. Intensive Pflege ist zudem mit etwa 3 Stunden weniger Wochenarbeitszeit verbunden als weniger intensive Pflege gemäß OLS-Schätzungen (nicht signifikant mit IV), und bei intensiv pflegenden Personen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Vollzeit arbeiten, etwa 7 Prozentpunkte geringer als bei Teilzeitarbeit gemäß OLS-Schätzungen (nicht signifikant mit IV). Unsere Ergebnisse sind ein erster Schritt zur Erklärung von Mechanismen, durch die Pflegekräfte Lohneinbußen erfahren. Der Aufbau von Datensätzen mit Arbeitsproduktivität von Pflegenden und Nicht-Pflegenden würde es uns ermöglichen, den gesellschaftlichen Nettonutzen von Pflege und Arbeitsproduktivität zu schätzen.

ISBN: 978-3-96973-176-5

JEL-Klassifikation: C36, I1, J14, J24

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