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RWI Konjunkturberichte

2019

Roland Döhrn

Die Lage am Stahlmarkt: Stahlindustrie im Sog der Industrierezession

Die deutsche Stahlindustrie befindet sich im Sog der aktuellen Industrierezession. Die sinkende Produktion wichtiger industrieller Stahlverwender führte zu einem deutlichen Rückgang der Nachfrage nach Walzstahl. Zwar wurden die Wirkungen auf die Erzeugung dadurch gemildert, dass die von der EU eingeführten Safeguard-Maßnahmen zu sinkenden Importen führte. Belastet wurde die Stahlproduktion hingegen durch einen deutlichen Abbau der Lagerbestände. Im Jahr 2020 dürften die konjunkturellen Rahmenbedingungen für die Stahlindustrie ungünstig bleiben. Es zeichnet sich ein weiterer Produktionsrückgang bei den inländischen Stahlverwendern ab, und die Exportchancen dürften sich nicht nennenswert verbessern. Allerdings sind die Lagerbestände stark abgeschmolzen und werden wohl nicht weiter reduziert. Per saldo erwarten wir für 2020 eine in etwa stagnierende Walz- und Rohstahlproduktion. Zugleich dürfte es auch zu einem Beschäftigungsabbau kommen, der bisher durch kürzere Arbeitszeiten und die Hinnahme eines Produktivitätsrückgangs vermieden werden konnte.

Döhrn, R. (2019), Die Lage am Stahlmarkt: Stahlindustrie im Sog der Industrierezession. RWI Konjunkturberichte, 70, 3, 53-62

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