Zum Hauptinhalt springen

List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik

Steinkohlebergbau: Subventionierung um jeden Preis?

Seit mittlerweile fast einem halben Jahrhundert wird der deutsche Steinkohlenbergbau mit erheblichen staatlichen Mitteln unterstützt. Trotz einer immer geringeren beschäftigungspolitischen Bedeutung stieg die Höhe der Subventionen beinahe unaufhörlich an und erreichte 1996 mit 6,7 Mrd. € ihren Höhepunkt. Erst danach wurden die Subventionen reduziert - auf etwa 2,7 Mrd. € im Jahr 2005. Es ist derzeit nicht auszuschließen, dass die staatliche Unterstützung für den deutschen Steinkohlenbergbau bis weit ins nächste Jahrzehnt hinein verlängert wird. Dieser Artikel zeigt, dass die immer wieder vorgebrachten Argumente für eine Steinkohlensubventionierung in Deutschland einer kritischen Überprüfung nicht standhalten. Zusätzlich zu den Lasten, die den öffentlichen Haushalten aufgebürdet werden, entstehen dem Staat so erhebliche Opportunitätskosten, da diese Finanzmittel nicht für alternative, weitaus nützlichere öffentliche Investitionen verwendet werden können. Unter Wohlfahrtsgesichtspunkten wird daher die baldige Abschaffung dieser Subventionen empfohlen, zumal sich die Summe an Steinkohlensubventionen nominal betrachtet inzwischen auf weit über 130 Mrd. € beläuft.

Frondel, M., R. Kambeck und C. Schmidt (2007), Steinkohlebergbau: Subventionierung um jeden Preis?. List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik, 33, 1, 1-17

https://link.springer.com/journal/volumesAndIssues/41025