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Perspektiven der Wirtschaftspolitik

Die Gerechtigkeitslücke in der Verteilung der Kosten der Energiewende auf die privaten Haushalte

Die Energiewende bürdet den Verbrauchern zunehmende Lasten auf, die diese vor allem mit ihrer Stromrechnung zu begleichen haben. Die Ergebnisse der vorliegenden empirischen Studie zeigen, dass in der Regel eine Aufteilung der Kosten der Energiewende gewünscht wird, die Haushalte mit hohen Einkommen vergleichsweise stärker in die Pflicht nimmt. Die auf dieser Grundlage konstatierte Gerechtigkeitslücke zwischen der gewünschten und der tatsächlichen Kostenbelastung privater Haushalte nimmt mit den wachsenden Kosten der Energiewende voraussichtlich weiter zu. Diese Lücke könnte im Prinzip leicht geschlossen werden, wie die in diesem Beitrag dargestellten empirischen Schätzungen der Zahlungsbereitschaft der Haushalte für die Förderung der Erneuerbaren auf Basis von Diskrete-Wahl-Modellen nahelegen. So könnten die einkommensstärkeren Haushalte bei der Finanzierung der Energiewende stärker als bislang in die Pflicht genommen werden, da diese eine statistisch signifikant höhere Zustimmung zu zukünftigen EEG-Umlageerhöhungen zeigen als einkommensschwache Haushalte.

Frondel, M., O. Kutzschbauch, S. Sommer und S. Traub (2017), Die Gerechtigkeitslücke in der Verteilung der Kosten der Energiewende auf die privaten Haushalte. Perspektiven der Wirtschaftspolitik, 18, 4, 335–347

DOI: 10.1515/pwp-2017-0034