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Ruhr Economic Papers #1007

2023

Timo Mitze, Philipp Breidenbach

The Complex Regional Effects of Macro-Institutional Shocks: Evidence from EU Economic Integration over Three Decades

Wir nutzen die vier Erweiterungswellen der EU aus den 1980er, 1990er und 2000er, um die regionalen Auswirkungen dieser Erweiterungen auf die Grenzregionen an den betroffenen Binnengrenzen zu untersuchen. Diese EU-Grenzregionen, die durch die Erweiterung in das Zentrum der EU rücken, erfahren die Effekte der wirtschaftlichen Integration in besonderem Maße, wobei vorab unklar bleibt, wie sich diese auswirken. Wir untersuchen die Effekte auf verschiedene Kennziffern: Pro-Kopf-BIP, Arbeitsproduktivität, Beschäftigung, Bevölkerung, nächtliche Lichtemissionen. Wir finden signifikante Grenzeffekte, die sich im Laufe der Zeit aufbauen und mit der räumlichen Entfernung zur Erweiterungsgrenze abnehmen. Während sich das Pro-Kopf-BIP, das Niveau der Arbeitsproduktivität und die nächtlichen Lichtemissionen im Durchschnitt positiv entwickeln, finden wir negative Effekte für die Beschäftigungsquote. Die Effekte sind jedoch spezifisch für die betrachteten Erweiterungswellen und Ländergruppen: Grenzregionen in etablierten Mitgliedsländern profitieren vor allem durch eine Steigerung des Pro-Kopf-BIP und der Arbeitsproduktivität, erfahren aber niedrigere Beschäftigungsquoten und einen Bevölkerungsrückgang. Die Grenzregionen in den neuen Mitgliedsländern profitieren hingegen am stärksten durch Bevölkerungs- und Beschäftigungszuwächse, insbesondere in den Jahren 2004 und 2007. Dieses komplexe Muster von Effekten macht eine eindeutige "Gewinner-Verlierer"-Kategorisierung schwierig und stellt eine Herausforderung für die politische Unterstützung der EU-Grenzregionen.

ISBN: 978-3-96973-173-4

JEL-Klassifikation: C23, F15, O47, R11

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