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Ruhr Economic Papers #914

2021

Said Benjamin Bonakdar

Segregation, Housing and Neighborhood Dissimilarities: A Case Study for the City of Bochum

Die zunehmende Konzentration von einkommensschwachen Haushalten und ethnischen Minderheiten ist in Deutschland zu einem wichtigen politischen Thema geworden. Das Ruhrgebiet ist besonders interessant, weil es einer der größten Ballungsräume in Europa ist und in der Vergangenheit einen radikalen Strukturwandel erlebt hat, der mit dem Boom und der Deindustrialisierung des Kohlebergbaus und der Stahlindustrie zusammenhängt. Da es keine empirische Evidenz über das Ausmaß der residenziellen Segregation innerhalb der Städte des Ruhrgebiets gibt, untersuche ich anhand von Mikrodaten auf Hauskoordinatenebene die Stadtstruktur von Bochum, das im Zentrum des Ballungsraums liegt. Die Ergebnisse zeigen, dass Bochum unter Berücksichtigung von sozioökonomischen Variablen, Wohnungsmieten und psychologischen Indikatoren, z.B. erfasst durch die so genannten Sinus-Milieus und Limbic Types, durch vier verschiedene Cluster charakterisiert werden kann. Mit einem CHAID-Entscheidungsbaum zu Wohnmieten habe ich herausgefunden, dass insbesondere die Wohnungsgröße ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zwischen höheren und niedrigeren Wohnungspreisen in Bochum ist. Die im Entscheidungsbaum identifizierten Variablen, wie z.B. die Anzahl der Zimmer oder das Baujahr, werden für hedonische Preisschätzungen in allen Clustern verwendet und zeigen positive Effekte auf die Wohnungsmieten. Schließlich habe ich über alle Cluster hinweg festgestellt, dass ein Anstieg der verschiedenen Zufriedenheitstypen auch die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Häuser in Vierteln mit einer positiven Wanderungsbilanz liegen, was ein Proxy für eine hohe Bleibebereitschaft ist.

ISBN: 978-3-96973-059-1

JEL-Klassifikation: R21, R23, R31

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