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Ruhr Economic Papers #844

2020

Matthias Giesecke, Philipp Jäger

Pension incentives and labor supply: Evidence from the introduction of universal old-age assistance in the UK

In dieser Studie untersuchen wir wie das Arbeitsangebot und die gesellschaftliche Wohlfahrt auf die Einführung einer umfassenden Altersabsicherung reagiert. Dafür greifen wir auf eine einzigartige Reform zurück: Die Einführung öffentlicher Renten im Vereinigten Königreich durch den Old-Age Pension Act (OPA) im Jahr 1908. Für die Analyse verwenden wir erst seit kurzem verfügbare Volkszählungsdaten, die die gesamte Bevölkerung abdecken. Wir identifizieren den Arbeitsangebotseffekt durch ein Regression Discontinuity Design am neu geschaffenen Rentenanspruchsalter. Unsere Ergebnisse zeigen einen beträchtlichen und abrupten Rückgang der Erwerbsbeteiligung um 6,0 Prozentpunkte (13%), wenn Personen das Anspruchsalter von 70 Jahren erreichen. Dieser plötzliche Rückgang tritt erst nach Erreichen der Altersgrenze und erst nach der Umsetzung des OPA auf. Trotz des beträchtlichen Rückganges des Arbeitskräfteangebots war der gesamte Effizienzverlust durch den OPA gering. Vergleicht man den Effizienzverlust mit dem Wohlfahrtsgewinn durch die Umverteilung von oben nach unten in einer Zeit von hoher Ungleichheit und geringer öffentlicher Umverteilung zeigt sich, dass die Renteneinführung die gesellschaftliche Wohlfahrt erhöht haben dürfte.

ISBN: 978-3-86788-979-7

JEL-Klassifikation: D61, H21, H55, J14, J22, J26

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