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Ruhr Economic Papers #725

2017

Julia Bredtmann, Klaus Nowotny, Sebastian Otten

Linguistic Distance, Networks and Migrants’ Regional Location Choice

Die vorliegende Studie untersucht die Bedeutung von ethnischen Netzwerken und linguistischer Distanz für die regionale Ansiedlungsentscheidung von Einwanderern in die EU. Wir testen die Hypothese, dass Netzwerke und linguistische Distanz, welche die Fähigkeit misst, in der Sprache des Einwanderungslandes zu kommunizieren, in der Ansiedlungsentscheidung von Migranten Substitute darstellen. Auf der Grundlage von Individualdaten einer Sonderauswertung des European Labour Force Survey (EU-LFS) und eines auf der Zufallsnutzentheorie basierenden Wahlmodells (random utility maximization model) finden wir, dass die Größe des ethnischen Netzwerks einen positiven Einfluss auf die Ansiedlungsentscheidung von Migranten hat, während die linguistische Distanz zwischen der Sprache des Herkunftslandes und der Sprache der Einwanderungsregion diese Entscheidung negativ beeinflusst. Darüber hinaus finden wir einen stark positiven Effekt der Interaktion dieser beiden Faktoren: Ethnische Netzwerke spielen eine größere Rolle für die Ansiedlungsentscheidung, wenn die linguistische Distanz zwischen der Sprache des Herkunftslandes und der Einwanderungsregion groß ist, und der negative Effekt der linguistischen Distanz sinkt mit zunehmender Netzwerkgröße. In verschiedenen Sensitivitätsanalysen zeigen wir, dass dieser substitutive Zusammenhang äußerst robust ist.

ISBN: 978-3-86788-845-5

JEL-Klassifikation: F22, J61, R23

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