10 Years After: Long-Term Adoption of Electricity in Rural Rwanda
Die Ausweitung des Stromnetzes auf bisher nicht angeschlossene Gebiete steht ganz oben auf der politischen Agenda in Afrika südlich der Sahara. Dennoch sind die Anschlussraten und der Stromverbrauch in netzgebundenen Gebieten zumindest kurz- und mittelfristig niedrig. Dieses Papier bietet eine langfristige Nachbereitung einer Evaluierung eines groß angelegten Netzausbauprogramms im ländlichen Ruanda. Wir untersuchen die Akzeptanz von Netzstrom im Laufe der Zeit anhand eines Panels von 41 Gemeinden, die vor bis zu zehn Jahren elektrifiziert wurden. Wir stellen fest, dass die Anschlussquote für Haushalte, die in der Nähe des Netzes leben, von 62 % im Jahr 2013 auf 82 % im Jahr 2022 gestiegen ist. Auf der Ebene der gesamten Gemeinde liegen die Anschlussquoten mit 51 % deutlich niedriger. Darüber hinaus sind der Stromverbrauch und die Gerätenutzung gering und haben im Laufe der Zeit nicht zugenommen. Wir untermauern diese Ergebnisse mit administrativen Verbrauchsdaten aus der Kundendatenbank des Versorgungsunternehmens. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Investitionen in die netzgestützte ländliche Elektrifizierung nicht durch wirtschaftliche Entwicklungseffekte und Kosten-Nutzen-Erwägungen gerechtfertigt werden können.