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RWI Konjunkturberichte

2014

Wolfgang Dürig

Die konjunkturelle Entwicklung im Handwerk 2013

Das Handwerk ist ein wichtiger Teil des gewerblichen Mittelstandes in Deutschland. Mit fast 600.000 Betrieben und rund 5 Millionen Beschäftigten spielt es eine bedeutende Rolle innerhalb der volkswirtschaftlichen Arbeitsteilung. Das Leistungsangebot des Handwerks ist überwiegend auf die Inlandsnachfrage ausgerichtet, weshalb es wenig davon profitiert, wenn das Wachstum vom Export getragen ist. Seit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 hat sich die Inlandsnachfrage zu einer Stütze der Konjunktur entwickelt. Hiervon müsste demnach das Handwerk profitiert haben. Ungeachtet dessen musste im vergangenen Jahr das zulassungspflichtige Handwerk jedoch Umsatzeinbußen von 0,8% hinnehmen. Das zulassungsfreie Handwerk (Anlage B1 HwO) konnte hingegen einen Zuwachs von 0,9% erzielen. Dabei steigerten die Gesundheitshandwerke und die Lebensmittelhandwerke ihren Umsatz, während die Bau- und Ausbauhandwerke, das Kraftfahrzeuggewerbe sowie die Handwerke für den gewerblichen Bedarf die Umsatzniveaus des Vorjahres nicht erreichten. In der Folge verringerte sich die Zahl der im Handwerk Beschäftigten um 0,6%. Trotz dieser nicht zufriedenstellenden Bilanz ist das Handwerk gestärkt aus dem Jahr 2013 hervorgegangen. Bereits in der zweiten Jahreshälfte beschleunigte sich die Nachfrage nach Handwerksleistungen deutlich. Diese Entwicklung setzte sich nach den vorliegenden Indikatoren 2014 fort. Wir erwarten für das deutsche Handwerk für 2014 ein Umsatzwachstum von 2 bis 3% sowie eine Ausweitung der Beschäftigung um 0,5 bis 1%.

Dürig, W. (2014), Die konjunkturelle Entwicklung im Handwerk 2013. RWI Konjunkturberichte, 65, 2, 35-51

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