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RWI Projektberichte

Grundschulunterricht in Zeiten von Corona - Auswertungen einer Elternbefragung in NRW

Am 11. März 2020 erklärte die Weltgesundheitsorganisation die neuartige Covid-19-Erkrankung zur globalen Pandemie. In Ermangelung medizinischer Behandlungs- und Schutzmöglichkeiten wurden auf der ganzen Welt seitdem nicht-pharmazeutische Maßnahmen gegen eine ungebremste Verbreitung des Virus ergriffen. Hierzu zählen insbesondere Abstands- und Hygieneregeln sowie die Vermei - dung von Kontakten. Eine wesentliche Maßnahme der Kontaktbeschränkung zur Eindämmung des Infektionsgeschehens in Deutschland in der Frühphase der Pandemie war die Schließung sämtlicher Bildungseinrichtungen im März und April 2020. Binnen weniger Tage musste von einem über Jahrzehnte etablierten Präsenzunterricht auf einen Distanzunterricht gewechselt werden, ohne dass Eltern, Lehrpersonen und Kinder dies vorher erprobt, geübt oder anderweitig vorbereiten konnten. Die pandemische Situation beruhigte sich in Deutschland über den Sommer 2020. Doch mit der stark ansteigenden Anzahl der Neuinfektionen im letzten Jahresviertel 2020 wurde mit den Weihnachtsferien eine weitere, flächendeckende Schulschließung beschlossen. Diese wurden in Nordrhein-Westfalen (NRW) ab dem 21. Februar 2021 in ein System mit Wechseln zwischen Präsenz- und Distanzunterricht an Grundschulen überführt, welches bis zum Mai 2021 andauerte.1 Während die ersten flächendeckenden Schulschließungen noch überraschend kamen, standen sowohl Eltern als auch Lehrpersonen der zweiten Phase der Schulschließungen ab Januar 2021 nicht ganz unvorbereitet gegenüber. Dennoch wurde auch die zweite Phase der Schulschließungen kontrovers diskutiert. Um zu erfahren, wie sich Eltern und Kinder während der zweiten flächendeckenden Schulschließungen gefühlt haben und welchen Herausforderungen sie begegnet sind, hat das RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) im Juni und Juli 2021 eine Online-Befragung von Eltern von Grundschulkindern in NRW durchgeführt. Ziel der Studie ist es, einen Einblick in die Durchführung des Unterrichts und in die Herausforderungen des Schulalltags im Distanz- und Wechselunterricht von Grundschulkindern und deren Familien zu bekommen. Die Eltern wurden konkret zu den Einschätzungen und Entwicklung in der zweiten Welle der Pandemie (seit Januar 2021) befragt. Dieser Projektbericht fasst die Ergebnisse der Elternbefragung zusammen und bietet so eine erste, deskriptive Bestandsaufnahme der Herausforderungen der Kinder und ihrer Eltern während der zweiten Phase der Schulschließungen.