Zum Hauptinhalt springen

RWI Projektberichte

2017

Lars P. Feld, Patrick F. Hirsch, Ekkehard A. Köhler, Julia Wolfinger, Roland Döhrn, Angela Fuest, Martin Micheli

Auswirkungen der Rettungsprogramme auf die Wettbewerbsfähigkeit der Programmländer Portugal und Irland

Endbericht
Forschungsauftrag fe 2/16 Bundesministerium der Finanzen

Portugal und Irland gehören zu den Ländern, die frühzeitig unter dem Europäischen Rettungsschirm, bestehend aus dem EFSM und der EFSF, dem Vorläufer des ESM, Zuflucht genommen hatten. Im Gegenzug zur Gewährung von Kredithilfen wurde mit diesen Ländern eine makroökonomische Reformagenda vereinbart, die darauf zielte, deren Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Strukturreformen sollten dem Verlust internationaler Wettbewerbsfähigkeit entgegenwirken und der besonderen Situation der Mitgliedstaaten der EWU gerecht werden, die auf eine autonome Geldpolitik verzichten müssen. Während die Wirkungen der Maßnahmen zur Konsolidierung des Staatshaushalts und zur Stabilisierung des Bankensektors sich darin manifestieren, dass die Zinsaufschläge gegenüber deutschen Staatsanleihen über alle Fälligkeitsstrukturen hinweg signifikant sanken, wurde die Wirkung der Strukturreformen auf die Wettbewerbsfähigkeit bisher wenig untersucht. Diese Frage steht im Mittelpunkt dieses Forschungsprojekts. Dazu werden zum einen die zu analysierenden Strukturreformen identifiziert. Zum anderen sollen die Transmissionsmechanismen und Wirkungskanäle, worüber diese Reformen wirken, beschrieben werden. Im Rahmen der empirischen Untersuchung bietet sich ein dreistufiges Vorgehen an: In der ersten Stufe geht es darum, Wettbewerbsfähigkeit zu definieren, theoretische Konzepte der Wettbewerbsfähigkeit zu systematisieren und ein Indikatorensystem zur Messung der Wettbewerbsfähigkeit zu entwickeln (Kapitel 2). In der zweiten Stufe werden nach einer kurzen Analyse der Ausgangslage (Kapitel 3) die Reformen, ihre Zielsetzung und ihre Umsetzung skizziert und Hypothesen zu ihrer Wirkungsweise auf das im ersten Schritt entwickelte Indikatorensystem aufgestellt (Kapitel 4). In der dritten Stufe werden diese Hypothesen überprüft. Analysen der Auswirkungen auf das Produktionspotenzial und damit die Wachstumsmöglichkeiten schließen die Studie ab (Kapitel 5).