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RWI/ISL-Containerumschlag-Index: Welthandel bleibt stabil trotz Handelskonflikten

Der Containerumschlag weltweit bleibt stabil trotz der Unsicherheit durch die US-Zollpolitik. Das zeigt der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL). Laut aktueller Schnellschätzung im August ist der Index mit saisonbereinigt 138,3 Punkten gegenüber dem Vormonat weitgehend unverändert. In den chinesischen Häfen hat sich der Containerumschlag nach der Schwäche der vergangenen Monate leicht erholt. Europas Häfen zeigen dagegen ein widersprüchliches Bild: Der Trend zeigt nach oben. Im August fiel der Containerumschlag jedoch deutlich.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist saisonbereinigt im August mit 138,3 Punkten gegenüber 138,5 Punkten (revidiert) im Vormonat nahezu unverändert.
  • Beim Nordrange-Index, der Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung im nördlichen Euroraum und in Deutschland gibt, ist ein ein kräftiger Rückgang von 119,7 (revidiert) auf 117,3 Punkte im August zu beobachten. Allerdings ist diese Größe recht volatil. Die Trendkomponente des Index ist im August gegenüber dem Vormonat leicht gestiegen.
  • In den chinesischen Häfen ist der Containerumschlag mit 151,5 Punkten gegenüber 150,7 Punkten (revidiert) im Vormonat leicht gestiegen.
  • Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index für September 2025 wird am 31. Oktober 2025 veröffentlicht.

Zur Entwicklung des Containerumschlag-Index sagt RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt: „Das hohe Niveau des Containerumschlags im August zeigt erneut, dass der Welthandel insgesamt recht robust gegenüber der Zollpolitik der USA ist. Die hohen Zölle zwingen Unternehmen trotzdem, ihre internationalen Lieferketten umzubauen. Dieser Prozess läuft noch. Die vollen Preiseffekte der Zölle sind noch nicht sichtbar. Daher dürfte der Containerumschlag künftig schwächer werden. Deutschland spürt den schwachen Welthandelt jedoch bereits. Die Auslandsnachfrage nach deutschen Waren schwächelt – wegen höherer Zölle, aber insbesondere aufgrund der gesunkenen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Anders als früher können wir uns nicht mehr auf kräftige Exportzuwächse verlassen.“


Über den RWI/ISL-Containerumschlag-Index:

In den Index gehen die im Rahmen des ISL Monthly Container Port Monitor fortlaufend erhobenen Angaben zum Containerumschlag in 90 internationalen Häfen ein, auf die rund 64 Prozent des weltweiten Containerumschlags entfallen. Die aktuelle Schnellschätzung für den Containerumschlag-Index stützt sich auf Angaben von 82 Prozent des im Index abgebildeten Umschlags. Da der internationale Handel im Wesentlichen per Seeschiff abgewickelt wird, lassen die Containerumschläge zuverlässige Rückschlüsse auf den Welthandel zu. Weil viele Häfen bereits zwei Wochen nach Ablauf eines Monats über ihre Aktivitäten berichten, ist der RWI/ISL-Containerumschlag-Index ein zuverlässiger Frühindikator der Entwicklung des internationalen Handels mit verarbeiteten Waren und damit auch der weltwirtschaftlichen Aktivität. Der Containerumschlag-Index ist Teil der Statistiken zum Außenhandel im „Dashboard Deutschland“ des Statistischen Bundesamtes. Er wird zudem von vielen internationalen Gremien wie der UNCTAD verwendet und ist im Abschnitt "Shipping/Port Data" des Global Trade Data Portal der WTO enthalten.

Datenreihen für einzelne Häfen sind im ISL Monthly Container Port Monitorverfügbar.
Weitere Hintergrundinformationen zum RWI/ISL-Containerumschlag-Index finden Sie unter
www.rwi-essen.de/containerindex.

Ihre Ansprechpartner dazu:

Prof. Dr. Torsten Schmidt, Tel.: (0201) 8149-287, torsten.schmidt@rwi-essen.de

Dr. Niels Oelgart (Kommunikation), Tel.: (0201) 8149-213, niels.oelgart@rwi-essen.de

Alexander Bartel (Kommunikation), Tel.: (0201) 8149-354, alexander.bartel@rwi-essen.de

Daten zum Containerumschlag-Index und Nordrange-Index

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RWI/ISL-Containerumschlag-Index: Nordrange

Daten zur Sonderauswertung unter Ausschluss der chinesischen Häfen

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