RWI/ISL-Containerumschlag-Index: Handelskonflikte schlagen auf Welthandel durch
Die wichtigsten Ergebnisse:
• Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist im November deutlich um einen Punkt auf 137,7 gefallen.
• Zugleich wurden der Wert für Oktober gegenüber der Schnellschätzung um 1,2 Punkte nach unten revidiert. Diese kräftige Abwärtsrevision kam nicht unerwartet, da die vergangene Schnellschätzung auf den Angaben einer geringeren Zahl von Häfen basierte als gewöhnlich.
• Die Handelskonfliktehinterlassen demnach nun deutlichere Spuren im Welthandel.
• Auffällig sind die kräftigen Rückgänge bei den Häfen an der Westküste der USA.
• Die Schnellschätzung für November basiert allerdings auf den Angaben für 38 Häfen, die gut 60 Prozent des im Index abgebildeten Umschlagsvolumens tätigen.
• Der RWI/ISL Containerumschlag-Index für Dezember 2019 wird am 31. Januar 2020 veröffentlicht.
Zur Entwicklung des Index sagt RWI-Konjunkturchef Roland Döhrn: „Nachdem sich der Index in den vergangenen Monaten erstaunlich robust gezeigt hat, scheinen die Handelskonflikte jetzt auf den Welthandel durchzuschlagen.“
Über den RWI/ISL-Containerumschlag-Index:
In den Index gehen die vom ISL im Rahmen seiner Marktbeobachtung fortlaufend erhobenen Angaben zum Containerumschlag in 83 internationalen Häfen ein, auf die rund 60 Prozent des weltweiten Containerumschlags entfallen. Da der internationale Handel im Wesentlichen per Seeschiff abgewickelt wird, lassen die Containerumschläge zuverlässige Rückschlüsse auf den Welthandel zu. Weil viele Häfen bereits zwei Wochen nach Ablauf eines Monats über ihre Aktivitäten berichten, ist der RWI/ISL-Containerumschlag-Index ein zuverlässiger Frühindikator der Entwicklung des internationalen Handels mit verarbeiteten Waren und damit auch der weltwirtschaftlichen Aktivität.
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Ihre Ansprechpartner/in dazu:
Prof. Dr. Roland Döhrn, Tel.: (0201) 8149-262, roland.doehrn@rwi-essen.de
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