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Ruhr Economic Papers #209

Rarely Enjoyed? - A Count Data Analysis of Ridership in Germany’s Public Transport

Dieser Artikel untersucht die Determinanten der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Im Fokus der Analyse, die sich auf die erwachsenen Mitglieder deutscher Haushalte konzentriert, steht der Einfluss von Benzinpreisen, den Kosten für ÖPNV-Tickets, personenspezifischen Charakteristika und den Eigenschaften des Nahverkehrssystems auf die Nutzungshäufigkeit des ÖPNV an Werktagen. Der Rückgriff auf Individualdaten sorgt für mehrere konzeptionelle wie auch empirische Herausforderungen, wobei die große Zahl an Nullen bei der Erhebung der individuellen Nutzungshäufigkeit des ÖPNV ein Grundproblem einer jeden derartigen Analyse ist. Um diesem empirischen Fakt Rechnung zu tragen, werden zunehmend Ansätze verwendet, die in der empirischen Literatur als Zero-Inflated Models (ZIMs) bezeichnet werden. Diese Modelle ordnen die Beobachtungen zwei Gruppen zu, wobei die inhärent unbeobachtbare Gruppenzugehörigkeit sich danach bemisst, ob eine Person den ÖPNV grundsätzlich nicht nutzt. Unsere Schätzergebnisse zeigen, dass Benzinpreise einen substantiellen Einfluss auf die ÖPNV-Nutzung von Erwachsenen haben, wohingegen die Preise von ÖPNV-Tickets keinen statistisch signifikanten Effekt aufweisen. Unter methodischen Gesichtspunkten sind ZIMs nach unseren Ergebnissen zu bevorzugen, da diese Art der Modelle eine höhere Prognose-Genauigkeit gegenüber klassischen Zähldatenmodellen aufweist. Diese Methoden erscheinen daher als erste Wahl, wenn es darum geht, die Nutzungshäufigkeit derjenigen Verkehrsmittel zu erklären, welche von einem erheblichen Teil der Bevölkerung niemals genutzt wird.

ISBN: 978-3-86788-240-8

JEL-Klassifikation: D13 Q41

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