AStA Allgemeines Statistisches Archiv

Die empirische Wirtschaftsforschung hat in Deutschland im Verlauf der letzten Jahre deutlich an Boden gegen über der internationalen Konkurrenz gewonnen. Einen wichtigen Anteil daran hatte die Weiterentwicklung der außeruniversitären Forschung. Dabei haben insbesondere die Institute der Leibniz-Gemeinschaft (WGL) den harten akademischen Wettbewerb und die scharfen Kriterien ihrer regelmäßigen Evaluierung durch externe Bewertungskommissionen in eine erhebliche Leistungssteigerung umgesetzt. Um diese Dynamik zu erhalten und gleichermaßen für die Fachwelt als ernsthafter Ansprechpartner und für Politik und Öffentlichkeit als umsichtiger Ratgeber dienen zu können, werden sie in ihrer Arbeit eine sinnvolle Balance zwischen fokussierter Forschung und breiter Kompetenz in der wirtschaftspolitischen Beratung verfolgen und ihr jeweiliges Profil im Wettbewerb stetig weiter schärfen müssen. Nur Fokus oder nur Breite alleine sind nicht ausreichend. Die außeruniversitären Institute sind aber nicht nur aufgrund ihrer fachlichen Leistungsfähigkeit und breiten Expertise in der wirtschaftspolitischen Beratung ein unverzichtbares Element der deutschen Wirtschaftsforschung, sondern auch wegen ihrer organisatorischen Vorteile gegenüber Universitäten. Angesichts ihres Selbstverständnisses als eine Gemeinschaft eigenständig arbeitender Wissenschaftler kann eine wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, auch wenn sie häufig exzellente Spezialisten in ihren Reihen hat, nicht in gleichem Maße methodische Kompetenzen der empirischen Forschung bündeln wie ein Leibniz-Institut. Für die professionelle Durchführung von großen Forschungs- und Beratungsprojekten bieten zudem die betriebsförmigen Strukturen der außeruniversitären Forschung die ideale Basis. Entscheidender Schlüssel für den künftigen Fortschritt der empirischen Wirtschaftsforschung in Deutschland dürfte daher die gelungene Vernetzung zwischen universitärer und außeruniversitärer Forschung sein.