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RWI Konjunkturberichte

2014

Roland Döhrn, Philipp David An de Meulen, Daniela Grozea-Helmenstein, Svetlana Rujin, Torsten Schmidt, Lina Zwick

Die wirtschaftliche Entwicklung im Ausland: Stärkere Belebung der Weltkonjunktur

Die internationale Konjunktur hat zum Ende des vergangenen Jahres weiter an Fahrt gewonnen. Insbesondere in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften ist die Produktion rascher gestiegen. In den USA hat sich der Aufschwung bereits seit dem Sommer deutlich verstärkt. Im Euro-Raum hat sich die im Sommer abzeichnende Belebung fortgesetzt. Nur die japanische Wirtschaft hat die jüngste Schwächephase nicht nachhaltig überwunden. Die steigende Nachfrage aus den fortgeschrittenen Volkswirtschaften macht sich in den Schwellenländern durch steigende Exporte bemerkbar. Die gesamtwirtschaftliche Dynamik ist dort aber deutlich moderater als vor der Finanzkrise. Im Prognosezeitraum dürfte die Wirtschaftspolitik dafür sorgen, dass sich die Konjunktur weiter belebt. Die Geldpolitik wird voraussichtlich expansiv ausgerichtet bleiben und der Restriktionsgrad der Finanzpolitik dürfte in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften allmählich zurückgeführt werden. Die gegenwärtigen Unterschiede in der konjunkturellen Dynamik von Schwellenländern und fortgeschrittenen Volkswirtschaften werden wohl im Prognosezeitraum erhalten bleiben. Dabei dürften sich insbesondere in jenen fortgeschrittenen Volkswirtschaften die Auftriebskräfte verstärken, die die Anpassungen nach der Finanzkrise abgeschlossen haben. Dort dürfte allerdings die Geldpolitik im Verlauf des Prognosezeitraums gestrafft werden, was nach und nach die gesamtwirtschaftliche Nachfrage wieder dämpfen dürfte. Im Euro-Raum wird die Erholung von der Staatsschuldenkrise wohl voranschreiten. Da die Anpassungsprozesse aber bei weitem noch nicht abgeschlossen sind, ist für die europäischen Krisenländer aber ein nur schwaches Expansionstempo zu erwarten. In den Schwellenländern wird sich die konjunkturelle Dynamik nur leicht erhöhen. Zwar profitieren diese Länder von der steigenden Nachfrage aus den fortgeschrittenen Volkswirtschaften. Dem stehen aber belastende inländische Faktoren gegenüber.

Döhrn, R., P. An de Meulen, D. Grozea-Helmenstein, S. Rujin, T. Schmidt und L. Zwick (2014), Die wirtschaftliche Entwicklung im Ausland: Stärkere Belebung der Weltkonjunktur. RWI Konjunkturberichte, 65, 1, 5-36

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