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RWI Positionen #9

2006

Christoph M. Schmidt, Harald Tauchmann

Der Energiegipfel vom 3. April 2006: Auf dem Weg zu einem Konzept der Zukunft?

Angesichts der hohen Bedeutung einer verlässlichen und erschwinglichen Energieversorgung für unsere Gesellschaft ist der anstehende Energiegipfel wünschenswert, er kann aber nur einer von vielen Schritten sein. Zu einem tatsächlichen Erfolg kann er führen, wenn hier die richtigen Rahmenbedingungen vereinbart werden. Keinesfalls kann es aber Aufgabe der Wirtschaftspolitik sein, die Energiepreise zu senken; diese reflektieren vielmehr Knappheiten bei weltweit steigender Nachfrage und das erforderliche Bemühen des Staates, mit dem Energieverbrauch verbundene Umweltbeeinträchtigungen einzudämmen. Einen wichtigen Beitrag zu einer kostengünstigen Energieversorgung leistet die Politik allerdings durch die Schaffung der Voraussetzung für intensiven Wettbewerb. Deshalb ist z.B. die eingeleitete Öffnung des Gasmarktes zu begrüßen, wobei der Ausgestaltung der Durchleitungsregelungen - wie die Erfahrungen im Strommarkt zeigen - besondere Bedeutung zukommt. Sinnvollerweise kann ein energiepolitisches Gesamtkonzept nur auf einen ausgewogenen Energiemix setzen, um flexibel auf Preisschwankungen reagieren zu können und die Abhängigkeit von einzelnen Lieferstaaten zu begrenzen. Hier spielen die Kernenergie, die fossilen Energieträger und die regenerativen Energien allesamt wichtige Rollen. Die Subventionierung einzelner Techniken bzw. Energieträger, mit dem Ziel, sie trotz hoher Kosten in den Markt zu zwingen, ist hingegen als Verschwendung strikt abzulehnen.