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RWI Konjunkturberichte

2016

Roland Döhrn

Die Lage am Stahlmarkt: Stabile Stahlkonjunktur in Deutschland

Weltweit war Stahlerzeugung ist seit Ende 2014 tendenziell rückläufig. Die Kapazitätsauslastung ist weiter gesunken und die Stahlpreise blieben unter Druck. Zu der Schwäche hat wohl beigetragen, dass sich der Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Aktivität und Stahlverbrauch gelockert hat. Bei weiterhin verhaltener weltwirtschaftlichen Expansion verhalten und anhaltendem Strukturwandel zugunsten des Dienstleistungssektors ist für den Prognosezeitraum eine allenfalls stagnierende Stahlproduktion zu erwarten. Damit wird sich an dem Problem globaler Überkapazitäten nicht ändern. Eine Zuflucht zu handelsbeschränkenden Maßnahmen ist nur ein Kurieren an Symptomen; an deutlichen Einschnitten bei den Kapazitäten wird kein Weg vorbeiführen. Die deutsche Stahlindustrie hat sich in dem schwierigen Umfeld gut behauptet. Ungeachtet eines zunehmenden Importdrucks und schwächere Export ist es ihr gelungen, die Rohstahlerzeugung stabil und die Kapazitätsauslastung hoch zu halten. Im Prognosezeitraum dürfte einerseits die deutsche Konjunktur aufwärts gerichtet bleiben, andererseits dürfte sie stahlintensiv sein, da stark vom privaten Konsum getragen. Die Rohstahlerzeugung wird daher nach einem Minus um 1,2% in diesem Jahr 2017 nur leicht um 0,2% zunehmen.

Döhrn, R. (2016), Die Lage am Stahlmarkt: Stabile Stahlkonjunktur in Deutschland. RWI Konjunkturberichte, 67, 2, 31-42

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