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RWI Positionen #3

Hoher Ölpreis - kein Grund für Aktionismus

Der Rohölpreis lag infolge des Hurrikans "Katrina" vorübergehend bei über 70 Euro/b (1 barrel = 159 Liter) und damit einmal mehr auf einem neuen Rekordwert. Von den Verwüstungen im Süden der USA sind neben zehntausenden von Menschen auch Ölförderanlagen und Raffinerien betroffen. In der Folge stiegen die Preise für Mineralölprodukte nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland und anderen Regionen auf bislang unerreichte Höhen. Dieser Anstieg hat zu einer tiefen Verunsicherung über die künftige Entwicklung der Preise und zu großer Sorge über die möglichen Auswirkungen einer anhaltenden Hochpreisphase geführt. Insbesondere steht - wieder einmal - die Ökosteuer in der Kritik, und es mehren sich die Stimmen, die steuernde Eingriffe des Staates fordern. Bei nüchterner Betrachtung erscheinen jedoch weder die aus der Verärgerung der Konsumenten geborenen Rufe nach staatlichem Handeln noch die rasche Bereitschaft der Politiker, im Wahlkampf auf derartige Forderungen einzugehen, gerechtfertigt - vor allem deshalb, weil die nationale Politik nur sehr begrenzte Möglichkeiten besitzt, die Preisbildung auf den internationalen Energie- und Rohstoffmärkten zu beeinflussen. Zudem blieben die realwirtschaftlichen Effekte bislang sowohl weltweit wie auch in Deutschland trotz eines Anstiegs des Rohölpreises um rund 140 % seit Beginn des vergangenen Jahres und seiner Verdreifachung seit 2001 vergleichsweise gering (Schmidt, Zimmermann 2005). Anders als bei den Ölpreisschocks Mitte der siebziger und Anfang der achtziger Jahre beschleunigte sich auch die Inflation kaum merklich. Die wirtschaftlichen Auswirkungen werden wohl auch in Zukunft mit den damals ausgelösten Rezessionen kaum zu vergleichen sein. Diese Einschätzung beruht im Wesentlichen auf drei Ursachen, die wir hier kurz darstellen.

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