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USAEE Working Paper Series

Local Costs and Benefits of Power Installations: Hedonic Evidence from Germany

Die letzten drei Kernkraftwerke gehen 2023 vom Netz, die Kohleverstromung soll spätestens 2038 eingestellt werden, während die Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien weiter stark ausgebaut werden. Die Auswirkungen dieser Veränderungen auf den Haushaltssektor sind angesichts der zentralen Bedeutung dieses Sektors für die Wirtschaft von entscheidender politischer Bedeutung. In der bisherigen Literatur wurde mit Hilfe hedonischer Preismodelle versucht zu quantifizieren, wie sich Veränderungen in der Energieinfrastruktur auf die Werte der umliegenden Häuser auswirken, wobei der Schwerpunkt häufig auf der Eröffnung oder Schließung nur einer einzigen Art von Anlage lag. In dieser Studie betrachten wir das gesamte Stromerzeugungsportfolio ganzheitlich und verwenden einen räumlichen Differenz-in-Differenzen-Ansatz, um die Auswirkungen verschiedener Arten von Anlageneröffnungen und -schließungen gleichzeitig in einem einheitlichen Modellierungsrahmen zu bewerten. Zu diesem Zweck nutzen wir einen umfangreichen georeferenzierten Datensatz von Hausverkaufsanzeigen aus den Jahren 2008 bis 2019, der fast 2,4 Milliarden Beobachtungen zu Angebotspreisen und Immobilieneigenschaften enthält. Wir stellen fest, dass die Eröffnung von Wind- und Kohlekraftwerken mit erheblichen Abschlägen auf die umliegenden Hauswerte verbunden ist, wobei der Abschlag bei der Eröffnung von Kohlekraftwerken wesentlich größer ist. Etwas überraschenderweise finden wir auch Hinweise darauf, dass die Schließung von Kohlekraftwerken mit niedrigeren Hauspreisen verbunden ist, was möglicherweise auf ökonomische Kanäle zurückzuführen ist, wie z. B. den Rückgang der Beschäftigung nach der Schließung eines großen Kraftwerks. Unsere Ergebnisse weisen auf potenziell wichtige Verteilungsaspekte hin, die bei der Gewährleistung einer gerechten Energiewende berücksichtigt werden sollten.

United States Association for Energy Economics (USAEE)

JEL-Klassifikation: Q21, D12, R31

DOI: 10.2139/ssrn.4699812