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Ruhr Economic Papers #1067

2024

Cara Ebert, Janina Steinert

Violence against Women and the Substitution of Help Services in Times of Lockdown: Triangulation of Three Data Sources in Germany

Wir untersuchen die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die häusliche Gewalt gegen Frauen in Deutschland im Jahr 2020. Die Analyse stützt sich auf drei Datenquellen: (1) administrative Längsschnittdaten zum Umfang der Hilfeanfragen bei Hotlines, Frauenhäusern und Beratungsdiensten, (2) Querschnittsdaten, die während der ersten Welle der Pandemie erhoben wurden, und (3) eine qualitative Online-Befragung von Fachpersonal für häuslicher Gewalt. Die Zahl der Hilfeanfragen bei Hotlines stieg mit den ersten Socialdistancing-Maßnahmen signifikant um 29 %, während ambulante Dienste wie Notunterkünfte erst nach Aufhebung der Socialdistancing-Maßnahmen einen Anstieg der Hilfeanfragen um 19 % verzeichneten. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Betroffene ambulante Hilfestellen durch Hotlines ersetzt haben. Wir beobachten keinen größeren Zuwachs an Gewalt in Staaten mit größeren Mobilitätseinschränkungen, geringeren Kinderbetreuungskapazitäten oder höheren COVID-19-Infektionszahlen. Unsere Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von leicht zugänglichen Telefon- oder Online-Hilfsangeboten und von finanziellen Entlastungsangeboten der Regierung.

ISBN: 978-3-96973-238-0

JEL-Klassifikation: J12, J16, J18, I18

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