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Ruhr Economic Papers #1062

2024

Almut Balleer, Georg Duernecker, Susanne Forstner, Johannes Goensch

Biased Expectations and Labor Market Outcomes: Evidence from German Survey Data and Implications for the East-West Wage Gap

Diese Studie misst individuelle Verzerrungen von Arbeitsmarkterwartungen auf Basis deutscher Umfragedaten und stellt fest, dass beschäftige Arbeitnehmer ihre individuelle Wahrscheinlichkeit, den Arbeitsplatz zu verlieren, signifikant überschätzen. Ebenso überschätzen arbeitslose Arbeitnehmer ihre individuelle Wahrscheinlichkeit, einen Arbeitsplatz zu finden, signifikant. Diese Verzerrungen variieren erheblich zwischen Bevölkerungsgruppen, so sind z.B. ostdeutsche Arbeitnehmer deutlich pessimistischer als westdeutsche Arbeitnehmer. Die Studie dokumentiert einen signifikant negativen Zusammenhang zwischen der pessimistischen Erwartungshaltung beim Arbeitsplatzverlust und Löhnen sowie einen signifikant positiven Zusammenhang zwischen der optimistischen Erwartungshaltung bei der Arbeitssuche und dem Reservationseinkommen. Wir interpretieren und quantifizieren die Auswirkungen von Erwartungsfehlern auf das Arbeitsmarktgleichgewicht in einem Such- und Matching-Modell des Arbeitsmarktes. Eine Beseitigung der Verzerrungen könnte Löhne sowie das erwartete Lebenseinkommen in Ostdeutschland deutlich erhöhen. Der Unterschied in den Verzerrungen der Arbeitsmarkterwartungen erklärt einen Teil des Ost-West-Lohngefälles in Deutschland.

ISBN: 978-3-96973-232-8

JEL-Klassifikation: E24, J31, D84

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