Die Auszeichnung krönt die Arbeit eines eingespielten Teams: Christoph M. Schmidt war von 2009 bis 2020 Mitglied des Sachverständigenrates, von 2013 bis 2020 dessen Vorsitzender. Mit Lars Feld, seinem direkten Nachfolger im Amt des Vorsitzenden, wirkte er dort ab 2011, mit Volker Wieland ab 2013 zusammen.

Nun wurden die drei Ökonomen für ihren Gastbeitrag „Angebotsorientierte Finanzpolitik heißt das Gebot der Stunde“ ausgezeichnet, der am 9. Dezember 2022 in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ erschienen ist. Im Beitrag plädieren die Autoren dafür, die Phase aus niedrigem Wachstum und hoher Inflation mit einer angebotsorientierten Finanzpolitik zu überwinden. Entsprechend sollten finanzpolitische Maßnahmen nur punktuell dort für Entlastungen sorgen, wo bestimmte Teile der Bevölkerung die starken Preissteigerungen, zum Beispiel der Energie, nicht verkraften.

In ihrer Laudatio im Rahmen der Preisverleihung am 6. September 2023 in Berlin betonte FAZ-Redakteurin Heike Göbel, dass mit dem Preis zurecht drei der renommiertesten Ökonomen des Landes ausgezeichnet würden, die nicht nur den Mut zur Klarheit, sondern auch das richtige Timing besäßen, um wichtige wissenschaftliche Positionen in die öffentliche Debatte zu tragen.

„Es muss sich in Deutschland wieder lohnen, zu arbeiten, zu investieren und Risiken zu übernehmen. Das erklären die Autoren in ihrem Artikel mehr als deutlich“, so Marie-Christine Ostermann, Präsidentin der Familienunternehmer e.V.

„In meiner Arbeit habe ich mich dem Anliegen verschrieben, die evidenzbasierte Forschung und Beratung voranzutreiben. Nach empirischen Belegen für theoretische Argumente zu fahnden, bedeutet aber nicht, plump datengläubig zu sein, sondern gleichermaßen institutionelle und strukturelle Gegebenheiten zu durchdringen. Wenn es, wie gerade im Augenblick, vor allem darum gehen muss, dem Potenzialwachstum unserer Volkswirtschaft neuen Schub zu verleihen, ist der Blick auf angebotsseitige Ansätze zu lenken. Daher freue ich mich sehr über diese Auszeichnung und die damit verbundene Würdigung unserer langjährigen Arbeit“, so RWI-Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph M. Schmidt.