The dynamics of household location preferences in Germany
Anknüpfend an die Literatur über soziale Polarisierung und Segregation verfolgen wir mit Hilfe eines probabilistischen Ansatzes die Entwicklung der Standortpräferenzen von Haushalten in Westdeutschland. Anhand von Mikrodaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) für den Zeitraum 1984-2020 zeigen wir, dass der wirtschaftliche Strukturwandel mit einer zunehmenden Präferenz für das Wohnen in kompakten, zentrumsnahen Wohnungen einherging. Unsere Analyse verdeutlicht, dass in den letzten zwei Jahrzehnten die innerstädtischen und Stadt-Land-Unterschiede nach Alter und Qualifikation zugenommen haben. Selbst für Deutschland, wo die Segregation nur moderat ausgeprägt ist, erscheint eine Angleichung des Lebensstandards auf der Stadtteilebene unwahrscheinlich.