Technological Progress, Occupational Structure, and Gender Gaps in the German Labour Market
Wir untersuchen, ob der technologische Fortschritt und die Veränderungen in der Berufsstruktur die Stellung der Frauen auf dem Arbeitsmarkt verbessert haben. Wir zeigen, dass Frauen zunehmend in nicht-routinemäßigen manuellen und interaktiven Berufen arbeiten. Die Verringerung der geschlechtsspezifischen Lohnlücke ist jedoch ausschließlich auf einen Rückgang der geschlechtsspezifischen Lohnlücke innerhalb der Berufe und nicht zwischen den Berufen zurückzuführen. Eine Dekomposition zeigt, dass die Bedeutung der erklärenden Faktoren für die geschlechtsspezifischen Lohnlücke zugenommen hat, während die Bedeutung der unerklärten Faktoren stark abgenommen hat. Die Ungleichheit aufgrund unerklärter Faktoren, d. h. die Diskriminierung, dürfte daher im Zeitverlauf abgenommen haben. Schließlich spielt der technologische Wandel, gemessen an den beruflichen Tätigkeiten, keine eindeutige Rolle. Institutionelle Faktoren, insbesondere die Teilzeitbeschäftigung, sind nach wie vor eine wichtige Triebkraft für das geschlechtsspezifische Lohngefälle.
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
ISSN: 1864-6689
JEL-Klassifikation: J24, J31, O33