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Wirtschaftsdienst

2022

Oliver Holtemöller, Stefan Kooths, Torsten Schmidt, Timo Wollmershäuser

Gemeinschaftsdiagnose: Energiekrise, Inflation, Rezession und Wohlstandsverlust

Energy Crisis: Inflation, Recession, Welfare Loss

Die deutsche Wirtschaft wird von der krisenhaften Zuspitzung auf den Gasmärkten schwer belastet. Die hochgeschnellten Gaspreise erhöhen die Energiekosten drastisch und gehen mit einem massiven gesamtwirtschaftlichen Kaufkraftentzug einher. Dies dämpft nicht nur die noch unvollständige Erholung von der Coronakrise, sondern drückt die deutsche Wirtschaft in die Rezession. Dabei kommen die Institute für den kommenden Winter zu dem Ergebnis, dass bei normalen Witterungsbedingungen keine Gasmangellage eintritt. Dennoch bleibt die Versorgungslage äußerst angespannt. Im Winterhalbjahr ist aufgrund der steigenden Kosten für Energie, der nachlassenden Konsumnachfrage und der schwächelnden Weltwirtschaft mit einem deutlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung zu rechnen. Für das kommende Jahr prognostizieren die Institute einen Rückgang des BIP um 0,4%. Im Jahr 2024 expandiert das BIP im Jahresdurchschnitt mit 1,9%. Die Inflationsrate dürfte sich in den kommenden Monaten weiter erhöhen. Jahresdurchschnittlich ergibt sich für das Jahr 2023 mit 8,8% eine Teuerungsrate, die leicht über dem Wert des laufenden Jahres (8,4%) liegt. Erst im Jahr 2024 wird die 2%-Marke allmählich wieder erreicht.

Holtemöller, O., S. Kooths, T. Schmidt und T. Wollmershäuser (2022), Gemeinschaftsdiagnose: Energiekrise, Inflation, Rezession und Wohlstandsverlust: Energy Crisis: Inflation, Recession, Welfare Loss. Wirtschaftsdienst, 102, 10, 761-765

DOI: 10.1007/s10273-022-3291-4