Improvement of Grid Infrastructure
Energienetze verbinden Energieangebot und -nachfrage, zum Beispiel für Strom. Sie werden in der Regel als natürliche Monopole betrachtet, da sie hohe Fixkosten und niedrige variable Betriebskosten aufweisen, was ihre Regulierung erforderlich macht. Die Dekarbonisierung und die Energiewende haben besonders große Auswirkungen auf die Stromnetze. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist volatiler als diejenige aus fossilen Brennstoffen und die zunehmende Elektrifizierung von Sektoren wie Verkehr und Heizen wird die Stromnachfrage wahrscheinlich weiter erhöhen, was Investitionen in die bestehenden Netze erforderlich macht und die Rolle und Aufgaben der Netzbetreiber verändert. Während der Ausbau der physischen Kapazität in Teilen des Netzes notwendig sein wird, können auch andere „smarte“ Lösungen dazu beitragen, die Energiewende auf kosteneffiziente Weise voranzutreiben. So kann ein intelligenter Netzbetrieb den Verbrauch glätten und Nachfragespitzen reduzieren, während eine erhöhte Kapazität von Interkonnektoren in Europa dazu beitragen kann, erneuerbare Energien aus Regionen, in denen sie im Überfluss vorhanden sind, in Regionen zu verteilen, in denen sie knapp sind. Die sich verändernde Rolle der Netzbetreiber erfordert vermutlich Änderungen des Regulierungsrahmens. Gleichzeitig stellen sich Fragen zur Finanzierung der notwendigen Investitionen.
Haug, T., P. Hiemann und L. Wieshammer (2025), Improvement of Grid Infrastructure. In Jörg Böttcher (Hrsg.), Carbon Free: The Way Forward. Berlin: De Gruyter, 607-640.