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Projekt

Ergebnisbewertung des Projekts "Intelligente Wasserwirtschaft" in Kolumbien

In Kolumbien tragt der Kaffeesektor durch übermäßigen Wasserverbrauch und Verschmutzung zum Wasserungleichgewicht in der Andenregion bei. Angesichts der sich ändernden Niederschlagsbedingungen, die wahrscheinlich auf den Klimawandel zurückzuführen sind, sind die kleinen, unabhängigen Kaffeebauernfamilien, die die Kaffeeproduktion Kolumbiens vorantreiben, am stärksten von der geringen Wasserverfügbarkeitn, einer höheren Zahl von Erdrutschen und einer stärkeren Wasserverschmutzung betroffen.

Das kolumbianische Projekt "Intelligent Water Management (IWM)", das vom niederländischen Fonds für nachhaltiges Wasser kofinanziert wird, soll durch Informations- und Sensibilisierungskampagnen, Schulungen, Investitionen in Hardware und ein verbessertes institutuionelles Umfeld zu einem verbesserten Wassermanagement bei den Kaffeebauern führen.

Das Projekt richtet sich direkt an 11.000 Kaffeefarmen in 25 Flusseinzugsgebieten im ganzen Land. IWM ist mit 24,8 Millionen Euro ausgestattet und wird vom kolumbianischen Kaffeebauernverband (FNC) in Partnerschaft mit dem kolumbianischen Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (MADR), den Privatunternehmen Nestlé S.A. und Nestlé Nespresso S.A. sowie den Forschungseinrichtungen Cenicafé und der Universität Wageningen umgesetzt.

Das Team des RWI arbeitet zusammen mit CRECE und Cenicafé eine quantitative und umfangreiche umfragebasierte Evaluierung durch. Die Studie konzentriert sich auf die Bewertung von zwei Aktivitäten auf Ebene der Kaffeebauern:

1. die Verbreitung von wassersparenden Geräten unter 1.650 Bauern und

2. die Schulung von 11.000 Bauern in den Bereichen guter landwirtschaftlicher Praxis, Wald- und Bodenbewirtschaftung, Arbeit im Gemeinwesen und Genderfragen.

Die Auswirkungen der Hardware-Investitionen werden mit Hilfe eines difference-in-difference Ansatzes bewertet. Zu diesem Zweck werden in den Jahren 2015 und 2017 insgesamt rund 2000 Kaffeefarmen in 50 Flusseinzugsgebieten befragt werden. 25 dieser Einzugsgebiete sind Zielgebiete der IWM. Die übrigen 25 Flusseinzugsgebiete werden unter Kriterien der Vergleichbarkeit ausgewählt und dienen als Kontrollgruppe. Hauptindikatoren sind die Verfügbarkeit von Wasser in Haushalt und Produktion, Einführung und Wartung von wassersparenden Geräten, Wasserverschmutzung und das Auftreten von wasserbedingten Krankheiten.

Die Auswirkungen der Schulungsmaßnahmen dürften zu schwach sein, als dass sie nur mit einem auf Umfragen basierenden Instrument messbar sind. Die Bewertung wird daher auch begleitende Feldversuche beinhalten.Hauptindikatoren sind das Wissen über gute landwirtschaftliche Praktiken, das Bewusstsein für Wasser- und Probleme im Zusammenhang mit Wasser und Ökosystemen sowie die Einstellung zu Geschlechterrollen und Verantwortung in der Gemeinschaft.




Publikationen

Aktuell liegen für dieses Projekt keine Publikationen vor

Projektstart:
01. November 2014

Projektende:
31. Dezember 2018

Projektmitarbeitende:
Prof. Dr. Jörg Peters, Dr. Maximiliane Sievert, Luciane Lenz

Projektpartner:
Federación Nacional de Cafeteros de Colombia, Centro de Estudios Regionales Cafeteros y Empresariales, Centro Nacional de Investigaciones de Café, Georg-August-Universität Göttingen

Förderung:
Ministry of Foreign Affairs of the Kingdom of the Netherlands