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2006

Strukturreformen im deutschen Gesundheitswesen

Unser Gesundheitssystem ist überstrapaziert; das ist mittlerweile ein Gemeinplatz. Denn einerseits müssen immer mehr Ausgaben für medizinische Leistungen aufgebracht werden, weil mit dem wachsenden Bevölkerungsanteil Älterer auch die altersbedingten Gesundheitsbeeinträchtigungen zunehmen und weil der medizinische Fortschritt immer neue Behandlungsmethoden zulässt. Und andererseits halten die Einnahmen damit nicht Schritt, weil das Sozialbeitragsaufkommen demographisch bedingt, aber auch globalisierungs- und konjunkturbedingt sinkt. Gibt es gangbare Auswege aus diesem Dilemma? Die Johann Joachim Becher-Stiftung zu Speyer hat mit der Auslobung ihres Wissenschaftspreises »Das Dilemma der modernen Medizin: Gratwanderung zwischen Machbarkeit, Sinnhaftigkeit und Finanzierbarkeit« versucht, Antworten zu finden. Vier Wettbewerbsarbeiten wurden ausgezeichnet, die im vorliegenden Band versammelt sind. Sie empfehlen der Gesundheitspolitik, sich folgenden Bereichen verstärkt zuzuwenden: Optimierung klinischer Behandlungspfade, Prävention und Gesundheitsförderung, Ausgabensenkung bei den Erbringern medizinischer Leistungen sowie vermehrte Eigenverantwortung mittels Gesundheitssparkonten.

Augurzky, B., S. Berhanu, S. Göhlmann, S. Krolop, A. Liehr-Griem, C. Schmidt, H. Tauchmann und S. Terkatz (2006), Strukturreformen im deutschen Gesundheitswesen. In Heinrich Reinermann (Hrsg.), Das Dilemma der modernen Medizin: Gratwanderung zwischen Machbarkeit, Sinnhaftigkeit und Bezahlbarkeit. Baden-Baden: Nomos, 139-167.