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Zeitschrift für Umweltpolitik und Umweltrecht

Sammlung und Verwertung von Leichtverpackungen: Eine ökonomische Analyse des dualen Systems

Der Aufsatz referiert die Ergebnisse einer Bewertung des ökonomischen Nutzens des Recyclings von Leichtverpackungen (LVP) im Post-Consumer-Bereich, also der haushaltsnahen Sammlung gebrauchter Verkaufsverpackungen in der gelben Tonne und deren stofflicher und energetischer Verwertung durch das duale System. Die vorliegende Untersuchung erlaubt zwar keine vergleichende Analyse verschiedener Abfallentsorgungssysteme, die sich seit Einführung der Verpackungsverordnung (VerpackV) statt des dualen Systems hätten etablieren können, unter Nutzen-Kosten-Gesichtspunkten wohl aber eine solche des bestehenden Systems im Vergleich zu einem alternativ angenommenen Verbleib der LVP im Restmüll. Das Anfang der 1990er Jahre in Deutschland etablierte duale System hat nach einer längeren Anlaufphase zur Herausbildung eines funktionierenden Markts für Produkte aus Post-Consumer-LVP geführt. Wichtige Meilensteine waren dabei technologische Verbesserungen in der Sortierung und Trennung der Kunststoffverpackungen und Mitte der 2000er Jahre die Einführung des Wettbewerbs. Aus LVP werden Wertstoffe wie Kunststoff, Weißblech und Aluminium recycelt sowie Ersatzbrennstoffe (EBS) gewonnen und energetisch verwertet. Es kam zu Kostensenkungen bei der Restmüllentsorgung und durch die Substitution von Primärrohstoffen (Kunststoff, Aluminium, Weißblech, Kohle), zudem verbesserte sich die CO2-Bilanz. Während der ökonomische Nutzen im Zeitverlauf stetig zunahm, verringerten sich die Systemkosten für die Sammlung, Sortierung, Aufbereitung und Verwertung der LVP trotz stark steigender Verwertungsmengen deutlich, sodass sich das Nutzen-Kosten-Verhältnis erheblich verbesserte.

Dehio, J. und M. Rothgang (2018), Sammlung und Verwertung von Leichtverpackungen: Eine ökonomische Analyse des dualen Systems. Zeitschrift für Umweltpolitik und Umweltrecht, 41, 3, 261-287

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