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Zeitschrift für Wirtschaftspolitik

Reform des EU-Emissionshandels: Eine Alternative zu Mindestpreisen für Zertifikate und der Marktstabilitätsreserve

Die seit Jahren niedrigen Zertifikatpreise werden häufig als Begründung dafür angeführt, dass eine Reformierung des EU-Emissionshandels zwingend notwendig wäre. Der von der Europäischen Kommission favorisierte Reformvorschlag ist die Marktstabilitätsreserve. Dies ist ein regelbasierter Mechanismus, über den die Menge an Emissionsberechtigungen gesteuert werden kann. Davon erhofft sich die Kommission die mittel- bis langfristige Stabilisierung des Zertifikatpreises auf einem höheren als dem gegenwärtigen Niveau. Alternative Vorschläge sind die Einführung einer Mindestpreisregelung oder eines Preiskorridors. In diesem Beitrag erörtern wir, warum es empfehlenswert wäre, den Emissionshandel möglichst in seiner Reinform zu belassen, anstatt ihn durch eine Mindestpreisregelung, einen Preiskorridor oder eine Marktstabilitätsreserve zu ergänzen. Fehler aus der Vergangenheit sollten durch einen einmalig erfolgenden Eingriff beseitigt werden: durch die Löschung der 900 Millionen Zertifikate, die im Jahr 2014 aus dem Markt genommen wurden, aber in Zukunft wieder auf den Markt gelangen sollen.

Andor, M., M. Frondel und S. Sommer (2015), Reform des EU-Emissionshandels: Eine Alternative zu Mindestpreisen für Zertifikate und der Marktstabilitätsreserve. Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, 64, 2, 171–188

DOI: 10.1515/zfwp-2015-0203