Finanzmärkte, Arbeitsmärkte und Löhne: Evidenz, Theorie und makroökonomische Implikationen
Dieser Antrag setzt das Projekts “Finanzmärkte, Arbeitsmärkte und Löhne:
Evidenz, Theorie und makroökonomische Implikationen” fort. Dieses Projekt liegt
an der Schnittstelle von Makroökonomie, Finanz-
und Arbeitsmarktökonomie und analysiert, wie finanzielle Engpässe in Unternehmen die
Arbeitsnachfrage und Löhne beeinflussen.
In der ersten Förderphase wurde ein makroökonomisches
Gleichgewichtsmodell entwickelt und mit mikroökonomischen Firmen-Beschäftigten-Daten überprüft. So wurde
gezeigt, dass die Lohnreaktion auf finanzielle Beschränkungen wichtig für die Amplifikation des
Konjunkturzykluses und für die Bewertung von Arbeitsmarktpolitik ist.
In einer zweiten
Förderphase möchten wir uns auf die Rolle von Geldpolitik konzentrieren. Im
Fokus steht, wie sich Geldpolitik
auf finanzielle Engpässe in heterogenen Unternehmen und Lohndifferentiale auswirkt. Dies ist aus
mindestens zwei Gründen wichtig: (1) um zu analysieren, ob Geldpolitik in Finanzkrisen anders
wirkt und (2) um die Rolle von Geldpolitik für Lohnunterschiede zwischen Unternehmen (und daraus resultierender
Lohnungleichheit) zu quantifizieren.
Wir planen, in drei
Schritten vorzugehen: Erstens haben wir bereits einen neuen Datensatz erstellt,
der Beschäftige, Firmen und
Banken in Beziehung setzt. Zusammen mit bestehenden Maßen für geldpolitische Schocks können dann
finanzielle Beschränkungen empirisch identifiziert werden und der Effekt des Kreditkanals der
Geldpolitik auf Löhne geschätzt werden. Zweitens wollen wir den Kreditkanal bei negativen Leitzinsen
untersuchen und die finanziellen Restriktionen die durch den dadurch
entstehenden Abbau von Kundenbetreuung
durch Banken entstehen. Drittens schlagen wir einen neuen Ansatz vor, den Kredit- und
Nachfragekanal von Geldpolitik gemeinsam zu identifizieren und die Effekte auf Lohndifferenziale zwischen
Firmen zu schätzen.
Publikationen
Projektstart:
01. Februar 2024
Projektende:
31. Januar 2027
Projektleitung:
Prof. Dr. Almut Balleer
Projektmitarbeitende:
Marvin Nöller
Förderung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft