Environmental attitudes and prosociality following a natural disaster: evidence from the 2021 flood in Germany
Im Juli 2021 verwüsteten schwere Überschwemmungen Teile Deutschlands und verursachten zahlreiche Todesfälle sowie erhebliche Schäden an Eigentum und Infrastruktur. Da erwartet wird, dass der Klimawandel die Häufigkeit und Schwere solcher extremen Wetterereignisse erhöht, ist das Verständnis ihrer sozialen Auswirkungen von entscheidender Bedeutung. Mithilfe von Daten aus drei landesweiten Umfragen untersuchen wir Umweltansichten, umweltfreundliches Verhalten und die Unterstützung klimaschutzbezogener Politiken nach der Überschwemmung 2021 anhand einer Vielzahl von Indikatoren. Die Ergebnisse zeigen keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen betroffenen und nicht betroffenen Regionen, unabhängig von den verwendeten Analysemethoden oder Art der Messung der Überschwemmungsexposition. Darüber hinaus untersuchen wir, ob die Überschwemmung mit Unterschieden in Prosozialität verbunden ist, gemessen anhand von Angaben zu früheren Geldspenden und incentivierten Entscheidungen in einem Dictator Game. Auch hier beobachten wir nur begrenzte Unterschiede in der Prosozialität, wobei wir jedoch gewisse Differenzen feststellen, abhängig davon, ob Befragte in betroffenen Gebieten auch Schäden an ihrem Haushalt erlitten haben. Diese Ergebnisse stellen die Vorstellung in Frage, dass die Exposition von Naturkatastrophen auf regionaler Ebene mit einem erhöhten Umweltbewusstsein und prosozialem Verhalten verbunden ist.
Hoenow, C., K. Karki und M. Burger (2025), Environmental attitudes and prosociality following a natural disaster: evidence from the 2021 flood in Germany. Climatic Change, 178, article number 222