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Ruhr Economic Papers #177

2010

Helmut Hofer, Torsten Schmidt, Klaus Weyerstraß

Practice and Prospects of Medium-term Economic Forecasting

Regierungen sowie nationale und internationale Organisationen haben ein Interesse daran, Wirtschaftsprognosen über die mittlere Frist zu erstellen. So verpflichtet der europäische Stabilitäts- und Wachstumspakt die Mitgliedstaaten des Euroraums dazu, jährliche Stabilitätsprogramme mit Vier-Jahres-Projektionen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Entwicklung des Staatshaushalts zu liefern. Die gegenwärtige Praxis der Erstellung mittelfristiger Wirtschaftsprojektionen kann dahingehend kritisiert werden, dass die verwendeten Methoden primär für kurzfristige Prognosen entwickelt wurden, während in der mittleren Frist andere Faktoren als für die kurzfristige Wirtschaftsentwicklung relevant sein könnten. In der Regel basieren die Mittelfristprojektionen auf dem Solow-Modell mit einer gesamtwirtschaftlichen Produktionsfunktion mit den Einsatzfaktoren Arbeit, Kapital und exogener technischer Fortschritt. Es könnte jedoch argumentiert werden, dass für die mittlere Frist das endogene Wachstumsmodell besser geeignet sein könnte. In diesem Beitrag geben wir zunächst einen Überblick über den aktuellen Stand der Methoden mittelfristiger Wirtschaftsprojektionen. Anschließend analysieren wir die mittelfristigen Projektionen für Österreich, um die Stärken und Schwächen des üblicherweise verwendeten Ansatzes zu illustrieren. Im Speziellen untersuchen wir die Fünf-Jahres-Prognosen des realen BIP-Wachstums, der Inflationsrate und der Arbeitslosenquote. Schließlich beschreiben wir einige Ansätze, mit deren Hilfe Mittelfristprojektionen verbessert werden könnten.

ISBN: 978-3-86788-198-2

JEL-Klassifikation: C53, E32, E37, E66

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