Werther at Work: Intra-Firm Spillovers of Suicides
Selbstmord ist eine der führenden Todesursachen weltweit und ein dringendes Problem der öffentlichen Gesundheit. Wir untersuchen die Hypothese der Nachahmung von Suiziden am Arbeitsplatz und prüfen, ob die Konfrontation mit dem Suizid eines Kollegen das Suizidrisiko eines Individuums erhöht. Mithilfe administrativer Daten aus Österreich und eines Event-Study Ansatzes vergleichen wir ungefähr 150.000 Beschäftigte, die mit dem Suizid eines Kollegen konfrontiert wurden, mit einer vergleichbaren Gruppe, die einem "Placebo-Suizid" ausgesetzt war. Unsere Ergebnisse zeigen einen signifikanten Anstieg des Suizidrisikos für betroffene Individuen, mit einem kumulierten Effekt von 0,04 Prozentpunkten (33,3 Prozent) über einen Zeitraum von 20 Jahren nach dem Ereignis. Betroffene Individuen, die ebenfalls durch Suizid sterben, neigen eher dazu, die gleiche Methode wie ihr verstorbener Kollege zu verwenden, was auf einen kausalen Zusammenhang hindeutet. Zwei Placebo-Tests stützen diese Interpretation: Arbeitnehmer, die das Unternehmen vor dem Suizid verlassen haben, und solche, die einem tödlichen Autounfall eines Kollegen ausgesetzt waren, zeigen kein erhöhtes Suizidrisiko.