Lost in the Design Space? Construct Validity in the Microfinance Literature
Während die Ergebnisse einzelner randomisierter kontrollierter Studien (RCTs) oft nicht über ihren Rahmen hinaus Gültigkeit haben, kann die Ansammlung vieler RCTs als Richtschnur für die Politik dienen. Aber wie viele Studien sind erforderlich, um eine sichere Verallgemeinerung zu erreichen? Unser Beitrag untersucht die Konstruktvalidität, ein oft vernachlässigtes, aber wichtiges Element, das die Verallgemeinerbarkeit beeinflusst. Bei der Konstruktvalidität geht es darum, inwieweit die Operationalisierung einer Behandlung dem breiteren Konstrukt entspricht, das sie ansprechen soll. Das Universum der möglichen Operationalisierungen wird als Designraum bezeichnet. Als empirisches Beispiel überprüfen wir 45 Mikrofinanz-RCTs, um die Größe des Designraums abzuschätzen und um zu untermauern, dass Variationen in der Operationalisierung der Behandlung für die beobachteten Effekte von Bedeutung sind. Wir zeigen auch, dass die meisten Arbeiten dennoch von der operationalisierten Behandlung auf ein breites Konstrukt verallgemeinern, meist ohne die zugrundeliegenden Annahmen anzuerkennen, und dass es vielen an einer transparenten Darstellung der für die Konstruktvalidität relevanten Merkmale fehlt.