Identity and voluntary efforts for climate protection
Können freiwillige Beiträge zu öffentlichen Gütern durch Identitätsbelange motiviert sein? In einem theoriegeleiteten Feldversuch untersuchen wir, wie positive und negative Schocks auf die Umweltidentitätsüberzeugungen der Probanden deren freiwillige Anstrengungen zum Klimaschutz beeinflussen. In einer Real-Effort-Aufgabe können die Probanden Spenden generieren, die CO2-Emissionen ausgleichen. Vor der Aufgabe manipulieren wir die Überzeugungen der Probanden hinsichtlich ihrer Umweltidentität entweder positiv oder negativ im Vergleich zu einer Kontrollgruppe. Ein negativer Identitätschock („Identitätsbedrohung“) erhöht die Anstrengungen um etwa 17 % im Vergleich zu unserer Kontrollgruppe. Dieser Effekt ist am größten bei Probanden, die zuvor eine starke Umweltidentität hatten. Wir finden keine Hinweise darauf, dass ein positiver Identitätschock das Verhalten beeinflusst. Unsere Ergebnisse stehen im Einklang mit einigen der wichtigsten Vorhersagen des glaubensbasierten Identitätsmodells von Bénabou und Tirole (2011). Sie haben auch Implikationen für politische Entscheidungsträger und NGOs, die freiwillige Beiträge zum Klimaschutz fördern wollen, indem sie die Identitätsbelange der Menschen nutzen.
Gleue, M., S. Harrs, C. Feldhaus und A. Löschel (2024), Identity and voluntary efforts for climate protection. Journal of Economic Behavior & Organization, 221, 436-476