Fairness and the Support of Redistributive Environmental Policies
Ausnahmeregelungen von politischen Maßnahmen, die hohe Kosten verursachen, werden häufig angewandt, um die finanziellen Belastungen bestimmter Marktteilnehmer zu mindern. Anhand eines stated-choice-Experiments mit rund 6.000 deutschen Haushaltsvorständen untersuchen wir, wie Ausnahmeregelungen für einkommensschwache Haushalte und energieintensive Unternehmen die politische Akzeptanz zusätzlicher Kosten für die Förderung erneuerbarer Energien beeinflussen. Wir stellen fest, dass die Unterstützung für die Politik wesentlich höher ist, wenn anstatt der Industrie einkommensschwache Haushalte befreit werden. Die Einführung von Ausnahmen für einkommensschwache Haushalte zusätzlich zu den bestehenden Ausnahmen für die Industrie erhöht die Akzeptanz der Politik. Wir zeigen des Weiteren, dass die Unterstützung für Ausnahmeregelungen – als ein Beispiel für die Ausgestaltung von Politiken mit Verteilungswirkung – mit individuellen Verhaltensmaßen wie Ungleichheitsaversion und Fairnesswahrnehmung zusammenhängt.