Migration behavior and origin network characteristics in Senegal
Migration ist ein häufiges Merkmal des ländlichen Lebens im globalen Süden, doch ihre Auswirkungen auf die sozialen Netzwerke in den Herkunftsgemeinschaften sind noch nicht ausreichend erforscht. Auf der Grundlage von Originaldaten von fast 10.000 Haushalten aus 145 Dörfern im Senegal liefert diese Studie deskriptive Belege für die Verbindung zwischen dem Migrationsstatus von Haushalten und der Zentralität sozialer Netzwerke in den Herkunftsgebieten. Wir stellen fest, dass sowohl temporäre als auch permanente Migrantenhaushalte deutlich mehr lokale soziale Verbindungen unterhalten als Nicht-Migrantenhaushalte und weithin als Netzwerkknotenpunkte wahrgenommen werden. Diese erhöhte Konnektivität ist nicht allein auf wirtschaftliche Ressourcen zurückzuführen, sondern scheint vielmehr durch nicht-materielle Faktoren wie den Zugang zu migrationsbezogenen Informationen und das mit der Migration verbundene Sozialprestige bedingt zu sein. Diese Ergebnisse unterstreichen die Rolle von Migrantenhaushalten als einflussreiche Akteure in ihren Heimatgemeinden und legen nahe, dass sie wirksame Ziele für Maßnahmen zur Verbreitung politischer oder entwicklungsbezogener Informationen sein könnten. Durch die Verlagerung des Schwerpunkts von den Ziel- auf die Herkunftsgebietsnetzwerke trägt die Studie zu einem umfassenderen Verständnis der sozialen Auswirkungen der Migration bei und liefert Informationen für Strategien der politischen Öffentlichkeitsarbeit in ländlichen Kontexten.
Publikationen
Projektstart:
01. Januar 2022
Projektende:
31. Dezember 2027
Projektleitung:
Dr. Cara Ebert,
Bernd Beber PhD
Projektmitarbeitende:
Niklas Murken,
Zara Riaz