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WiSt – Wirtschaftswissenschaftliches Studium

Fairness und die Zahlungsbereitschaft für grünen Strom: Ergebnisse einer experimentellen Erhebung

In vielen Ländern wird die Erzeugung von grünem Strom auf Basis erneuerbarer Energietechnologien subventioniert und die resultierenden Kosten auf die Stromverbraucher umgelegt. In Deutschland tragen die Verbraucher diese Kosten in Form der sogenannten EEG-Umlage, ein Aufschlag auf den Nettopreis für Strom. Davon sind die energieintensiven Industrieunternehmen allerdings weitgehend befreit, eine Ausnahmeregelung, die von vielen Bürgern als unfair empfunden wird. Zur Untersuchung des Zusammenhangs von Fairnessaspekten und der Zahlungsbereitschaft für grünen Strom präsentiert dieser Beitrag die Ergebnisse eines Experiments, das Bestandteil einer Erhebung unter rund 11.000 deutschen Haushalten war. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zahlungsbereitschaft erheblich steigen würde, wenn die Ausnahmeregelung für die Industrie abgeschafft würde. Dies deutet darauf hin, dass eine Verringerung der Ungleichheit bei der Verteilung der Kostenlast der Energiewende die Akzeptanz weiterer Kostensteigerungen erhöhen könnte.

Andor, M., M. Frondel und S. Sommer (2019), Fairness und die Zahlungsbereitschaft für grünen Strom: Ergebnisse einer experimentellen Erhebung. WiSt – Wirtschaftswissenschaftliches Studium , 48, 10, 25-31

DOI: 10.15358/0340-1650-2019-10-25