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Gesundheitsökonomie und Qualitätsmanagement

Bietet ein teureres Pflegeheim auch eine bessere Qualität? Evidenz aus Rheinland-Pfalz

Zielsetzung: Die professionelle Pflege älterer Menschen gewinnt in unserer Gesellschaft immens an Bedeutung. Im Bereich der stationären Pflege zeigt sich, dass die Heimentgelte regional stark variieren. Es stellt sich die Frage, ob sich höhere Pflegesätze auch in einer besseren Pflegequalität bemerkbar machen. Methodik: Dazu analysieren wir mittels linearer Regression die Qualitäts-Prüfdaten von stationären Pflegeheimen in Rheinland-Pfalz im Zusammenhang mit dem durchschnittlichen Pflegesatz des Heimes. Dabei testen wir auch auf mögliche Zusammenhänge mit der stationären Platzzahl, der regionalen Siedlungsstruktur und der Trägerschaft des Heimes. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass höhere Preise tendenziell mit besseren strukturellen Bedingungen (Ausstattung und Pflegedienstleitung) und auch mit einem besseren Qualitätsmanagement einhergehen. Es fehlt allerdings ein Einfluss auf die Ergebnisqualität. Offenbar gelingt es nicht, bei guten strukturellen Voraussetzungen und besserem Qualitätsmanagement, auch die Qualität der direkten Pflege zu steigern. Schlussfolgerung: Insgesamt bleibt festzustellen, dass weitere Faktoren einen Einfluss auf die Qualität eines Heimes haben müssen. Welche Faktoren dies sind, bleibt weiterhin unbeantwortet. Ein einfacher Rückgriff auf die finanzielle Ausstattung lässt sich aber mit dieser Arbeit widerlegen.

Augurzky, B., R. Mennicken, B. Röhring und U. Weibler-Villalobos (2010), Bietet ein teureres Pflegeheim auch eine bessere Qualität? Evidenz aus Rheinland-Pfalz. Gesundheitsökonomie und Qualitätsmanagement, 15, 6, 292-298

DOI: 10.1055/s-0029-1245461