Zum Hauptinhalt springen

Ruhr Economic Papers #967

2022

Luciane Lenz, Gunther Bensch, Ryan Chartier, Moustapha Kane, Jörg Peters, Marc Jeuland

Releasing the killer from the kitchen? Ventilation and air pollution from biomass cooking

Die Luftverschmutzung durch Kochen mit Biomasse in Haushalten zählt zu den größten Gesundheitsrisiken in Entwicklungsländern. Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Risikos zielen vor allem auf effizientere Kochherde und saubere Brennstoffe ab, deren Verbreitung sich jedoch als schwierig erweist. In diesem Artikel wird die potenziell ergänzende Rolle von Belüftung bei der Reduzierung der Luftverschmutzung in Haushalten untersucht. Wir zeigen anhand der Feinstaubkonzentration (PM2.5) in der Küche und der persönlichen Exposition gegenüber dieser Feinstaubkonzentration, welche in 419 Haushalten im ländlichen Senegal gemessen wurden, dass eine bessere Belüftung stark mit einer geringeren Konzentration in der Küche zusammenhängt, auch wenn die absoluten Schadstoffbelastungen hoch bleiben. Dieser Zusammenhang bleibt bestehen, wenn man für eine umfassende Reihe potenzieller Störfaktoren kontrolliert. Die Verringerung der Feinstaubkonzentration führt jedoch nicht zu einer geringeren Schadstoffbelastung der kochenden Personen, was wahrscheinlich auf Vermeidungsverhalten zurückzuführen ist. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Maßnahmen zur Belüftung die Rauchkonzentration fast so gut reduzieren können wie Interventionen zur Förderung der Nutzung sauberer Kochherde und somit eine wichtige Ergänzung zu bestehenden Strategien darstellen können. Es ist jedoch ein stärker ganzheitlich ausgerichteter Ansatz erforderlich, um die persönliche Exposition in einem Maße zu verringern, dass internationalen Gesundheitsstandards gerecht wird.

ISBN: 978-3-96973-131-4

JEL-Klassifikation: D12, O18, Q41, Q53

Link zum Dokument