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RWI Konjunkturberichte

2015

György Barabas, Heinz Gebhardt, Torsten Schmidt, Klaus Weyerstraß

Projektion der Wirtschaftsentwicklung bis 2019: Aufschwung setzt sich abgeschwächt fort

Der Aufschwung in Deutschland wird sich in der mittleren Frist fortsetzen. Die gesamtwirtschaftliche Expansion, die derzeit vom gesunkenen Ölpreis, der Abwertung des Euro und der sehr expansiv ausgerichteten Geldpolitik kräftige Impulse erhält, dürfte sich aber im Verlauf des Projektionszeitraums deutlich abschwächen. Dazu trägt insbesondere bei, dass sich das internationale Umfeld mittelfristig verschlechtern dürfte. Die geldpolitische Straffung in den USA und in Großbritannien lässt ein dort schwächeres gesamtwirtschaftliches Expansionstempo erwarten. In Japan werden der Rückgang der Bevölkerung sowie die zu erwartende Konsolidierung der öffentlichen Haushalte die Ausweitung der Produktion voraussichtlich dämpfen. Auch in den Schwellenländern insgesamt wird sich das Wachstumstempo wohl verringern, allem voran in China. Lediglich in den Ländern des Euro-Raums dürfte sich die wirtschaftliche Erholung noch geraume Zeit fortsetzen. Angesichts der Größe der Produktionslücke im Euro-Raum ist ein weiterhin geringer Preisauftrieb wahrscheinlich und die Geldpolitik kann daher noch einige Zeit ihren derzeitigen expansiven Kurs beibehalten. Allerdings ist zu erwarten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bei fortschreitender konjunktureller Erholung in der mittleren Frist die Zinsen allmählich anhebt.

Barabas, G., H. Gebhardt, T. Schmidt und K. Weyerstraß (2015), Projektion der Wirtschaftsentwicklung bis 2019: Aufschwung setzt sich abgeschwächt fort. RWI Konjunkturberichte, 66, 1, 109-113

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