Die ökonomischen Wirkungen der Förderung Erneuerbarer Energien: Erfahrungen aus Deutschland
Endbericht – Oktober 2009
Die Aussicht auf eine umweltfreundliche, unerschöpfliche und am Ende auch wirtschaftliche Energieversorgung hat eine wachsende Zahl von Industrieländern dazu veranlasst, Fördersysteme für die bislang zumeist noch nicht wettbewerbsfähige Stromerzeugung auf Basis von Erneuerbaren Energietechnologien zu etablieren. Das deutsche System, technologiespezifische und in der Regel über 20 Jahre hinweg fixe Vergütungen für die vorrangige Einspeisung von grünem Strom in das öffentliche Netz zu gewähren, gilt hierbei weltweit als vorbildliches Fördermodell, das in zahlreichen Ländern Nachahmung gefunden hat. Dieser Artikel schätzt die Nettokosten dieser Förderung und diskutiert deren Beschäftigungs- und Klimaschutzwirkungen. Im Ergebnis zeigt sich, dass die deutsche Förderpolitik in Form eines Einspeisevergütungssystems, das rechtlich auf dem seit 1. April 2000 geltenden Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) basiert, keine kosteneffiziente Art ist, die Erneuerbaren Energien im Energieportfolio eines Landes zu etablieren. Stattdessen bringt dieser Fördermechanismus massive Lasten für die Stromverbraucher mit sich, ohne aber die Volkswirtschaft tatsächlich auf lange Sicht stimulieren zu können und einen substantiellen Beitrag zur Energieversorgungssicherheit zu leisten. Vielmehr müssen wegen der schwankenden Stromerzeugung auf Basis von Photovoltaik- und Windkraftanlagen vermehrt Erdgaskraftwerke auf Abruf bereitgestellt werden, um die Netzstabilität aufrecht erhalten zu können. Mit dem starken Anstieg der regenerativen Stromerzeugung der vergangenen Jahre, vor allem auf Basis von Windkraft, erhöht sich die Abhängigkeit von Gasimporten aus Russland. All dies ist umso bedenklicher, als bei der seit 2005 herrschenden Koexistenz von EEG und Emissionshandel durch das EEG derzeit keine CO2-Emissionseinsparung erzielt wird, die über das bereits durch den Emissionshandel allein bewirkte Maß hinausgeht.